Diagnosen

Die „alten“, üblichen Diagnosen

(Nach denen auch hier die folgenden Diagnosen alphabetisch geordnet sind.)

Im allgemeinen Sprachgebrauch und auch in unserem Gesundheitssystem werden Krankheiten nach Diagnosen bezeichnet. Das hat systemische und abrechnungstechnische Gründe.

Auch heute noch werden Krankheiten nach der Stelle genannt an der die Schmerzen auftreten, zum Beispiel Knieschmerzen. Dabei ist man stillschweigend davon ausgegangen, dass tatsächlich die Ursache und nicht nur der Schmerz im Knie vorhanden ist. Beide Annahmen sind problematisch.

1. Die Stelle des Schmerzes

Die Ursache des Schmerzes kann nicht in einem Gelenk liegen, da weder Nerven noch Blutgefäße im Bereich des Knochens und der Knorpelsubstanzen zu finden sind. Bei längerdauernder Fehlfunktion des Gelenks auch ohne Schmerzen wird es aber mit der Zeit dazu kommen, dass die umliegenden Gewebe nicht mehr richtig ernährt werden können. Natürlich verändern sich dann auch die Oberflächen der Gelenkschichten. Wenn man immer noch keinen Ausgleich schafft, wird es zu einer Schädigung kommen die dann nur durch eine Operation korrigiert werden kann. In dieser Situation kommen die meisten unserer Patienten. Bei einigen ist dann auch die Operation unvermeidlich. Die Overhang Übung und deren Resultat kann die Entscheidung leichter machen.

2. Die Ursache des Schmerzes

Durch die ungleiche Spannung auf den Gelenken, die durch die verschiedenen Muskelgruppen hervorgerufen wird, die bei jeder Bewegung notwendig sind, verspannen auf beiden Seiten die gegenüberliegenden Sehnen und Muskeln. Die einen sind verkürzt und die anderen sind verlängert. Im Allgemeinen machen die auseinander gezogenen, verlängerten Muskeln uns Probleme und führen uns auf die Fährte hier eine Behandlung einleiten zu wollen. Das ist meistens der falsche Weg, weil er zu einseitig ist, die Komplexität nicht berücksichtigt und daher auch nur von kurzem Erfolg gekrönt ist, wenn überhaupt.

Der neue, ganzheitliche Ansatz, Umprogrammierung statt Therapie

Alle Teile im Körper sind miteinander verbunden. Durch unseren aufrechten Gang hat unser Körper eine einzigartige Säulenstruktur. Die Basis sind die Füße. Von hier aus wird die Kraft der Erde auf unseren Körper übertragen. Füße spielen also immer eine Rolle. Daher ist es gleichgültig, wo immer Sie auch Schmerzen haben, die benachbarten Teile und auch weiter entfernte Regionen sind immer mit einbezogen und beeinflussen sich gegenseitig. Wer das nicht berücksichtigt, kann sein Problem nicht auf die Dauer lösen. Wenn Sie Kopfschmerzen haben, sind die Füße beteiligt. Wenn Sie Schmerzen in der Schulter haben, kann die Muskulatur im Unterschenkel mit dafür verantwortlich sein. Hand- und Fingerprobleme haben mit dem Rücken zu tun usw.

Bei unserer Therapie geht es also darum, den ganzen Körper zu analysieren, eine einzelne Region näher ins Auge zu fassen und häufig die gesamte Haltung zu verändern. Die daraus folgenden Anweisungen sind zunächst gewöhnungsbedürftig. Werden doch entfernt gelegene Bereiche nicht nur in die Überlegung mit einbezogen, sondern tatsächlich auch behandelt. Das klingt zunächst merkwürdig. Recht schnell ist die Verblüffung groß, wenn der Patient selbst merkt, wie eine Veränderung oder eine Umstellung sofort eine deutliche Reaktion auch einer weit entfernten Stelle nach sich zieht. Das ist kein mechanisches Phänomen, das wir logisch verfolgen können, sondern es erinnert mehr an die Programmierung einer komplexen Maschine. Kein großer Kraftaufwand, sondern lediglich ein schwacher Impuls kann die Situation oder das Ergebnis einer Handlung total verändern. Entsprechend reden wir hier von einer Umprogrammierung, die wie immer das ganze System betreffen muss. Das ist erst mal ungewöhnlich in der Medizin des Bewegungsapparates. Wo der Körper sich verändert, welche Maßnahmen er dafür für sinnvoll hält können wir nur in dem einen oder anderen Fall staunend nachvollziehen. Der Körper macht das selbst. Er weiß am besten was zu tun ist. Wir müssen nur den Impuls setzen, dass er diese Arbeit selbstständig übernimmt.

Aber der Körper hat keinen Plan wie ein Architekt, nachdem er sich richten kann. Er hat auch keine Vorstellung von der richtigen Struktur. Seine Aufgabe ist es, so rasch wie möglich die jetzige Situation zu analysieren und sofort mit dem Umbau des Körpers zu beginnen. Wenn Sie sich das richtig vorstellen können, bedeutet das, in jeder Sekunde gibt es einen neuen Plan der auf die momentane Situation ausgerichtet ist. Wenn Sie zum Beispiel ganz geschmeidig die Treppe hinaufgehen und plötzlich abrutschen und sich dabei ein wenig den Knöchel verstaucht haben, wird sofort bei Ihnen eine andere Haltung in jedem Teil ihres Körpers zu sehen sein. Sie fangen an zu hinken und wenn es eine heftige Verstauchung war, werden Sie vielleicht einige Tage humpeln. Auch in dieser Phase wird wieder umgebaut. Wenn Sie nicht aufpassen und dagegen steuern, werden Sie dieses Humpeln vielleicht die nächsten Jahre beibehalten, obwohl es eigentlich keinen Sinn mehr macht. Damit aber ist Ihre Haltung prinzipiell verschoben.

Das ist einer der Gründe, warum Sie sehr häufig am Tag die Hangover Übung machen sollten und das ist auch der Grund dafür, warum Sie Zeit dafür veranschlagen müssen, bis sich nach außen hin eine stabile Veränderung zeigt. Die Pausen zwischen den Übungen sind so wichtig wie die Übung selbst. Wenn Sie übertreiben, kommt es wieder zu Fehlstellungen.