Der schwebende Fuss

Ein Phänomen, was fast jeden von uns betrifft, wird kaum von der Medizin beachtet. Die viel zu kurze hintere Unterschenkel- und Fuss Muskulatur. Natürlich ist dafür die überwiegende Haltung im Sitzen verantwortlich. Die Folgen dieser Verkürzung können wir an mehreren Stellen im gesamten Körper beobachten. Knieschmerzen finden hier die häufige Ursache. Aber diese ungleiche Belastung äußert sich auch in Rückenschmerzen, Schulterproblemen und Kopf-Verspannungen.

Was braucht man? Eine Kante, die höher ist als der Boden. Das kann ein normaler Baustein sein, ein viereckiges Stück
Holz oder auch im Anfang zum Ausprobieren ein kräftiges Buch.

Die Ferse berührt den Boden und das vordere Fußgelenk liegt auf der Kante (des Steines, des Buches). Wichtig ist, dass der Raum zwischen Zehen und Ferse nicht aufliegt (frei schwebt). Jetzt geht es darum, sich aufzurichten und möglichst Balance zu halten, und zwar immer mit durchgedrücktem Knie. Im Anfang ist es okay den Oberkörper nach vorne und zu beugen und mit den Armen zu rudern. Je höher die Kante umso schwieriger ist es natürlich. Am Anfang kann es sinnvoll sein, diese Übung in einem Türrahmen zu machen. Automatisch wird der Oberkörper nach vorne gelegt, die Kniee bleiben durchgedrückt. Jetzt gilt es sich langsam aufzurichten, bis man im Idealfall ein Hohlkreuz machen kann. Dauer der Übung, circa 1-2 Minuten. Wichtig ist, dass dieses Training häufig gemacht wird, zB. jede Stunde. Draußen im Freien werden sich eine Menge Möglichkeiten ergeben, wenn man genau hinsieht und sucht. Die Wegränder ergeben eine ideale Trainingssituation. Alle 100 m kann man wieder eine Übung machen. Zudem sind die Höhen für die Zehen unterschiedlich.

Zu Hause empfiehlt es sich mehrere Gelegenheiten zu schaffen, nicht zuletzt, um immer wieder darauf aufmerksam gemacht zu werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten je nach Geschmack in der Höhe und auch im Material. Stein, Holz, Kork oder auch Plastik.

Übrigens: diese Übung kann man nicht (!) an einer Treppenstufe machen. Es reicht nicht aus, mit den Fußspitzen die Treppenkante zu berühren, um sich dann hinten heruntersinken zu lassen. Wichtige Gleichgewichtsreflexe im Körper werden so nicht aktiviert!
Kommentar zur Übung:

Seit ihrer Antwort auf meine Mail, praktiziere ich den „schwebenden Fuß“ und kann sagen, dass die Schmerzen schön langsam verschwinden. Seit 5 Tagen zu fast jeder Stunde für paar Minuten. Ich muss zugeben das mir diese Übung extremst hilft und ich natürlich weitermachen werde. # Vielen Dank dafür J E.B. Wien