Therapeutisches Gehen, die Lösung für fast alle Schmerzen

Um sich fortzubewegen, muss ein aufrechtstehender Körper komplexe Drehungen auf jeder Ebene seines Körpers ausführen, um das Gleichgewicht zu wahren. Fehlbelastungen, verkürzte Muskulatur und überdehnte Sehnen können zu Schmerzen führen, die als wichtige Warnsignale des Körpers betrachtet werden sollten.

Wenn sich ein runder, aufrechtstehender Turm fortbewegen möchte, so kann er dieses nur, indem er eine Seite anhebt, sie nach vorne bringt, aufsetzt und dann die andere Seite nachzieht. Dieses Verfahren ist unsicher, ermüdend und gefährlich. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen haben dieses Rätsel nie lösen können, sie konnten immer nur bei jedem Schritt die ganze Seite nach vorne bringen. Das ist sehr anstrengend und erlaubt nur wenige Schritte zu gehen. Einen Marathonlauf, mit dem unsere Vorfahren selbst die größten Mamuts zur Strecke gebracht haben, das können nur wir.

Die Lösung ist kompliziert, aber genial. Auf jeder Etage des Körpers von unten nach oben muss eine entgegengesetzte Drehung gemacht werden. Gleichzeitig muss die Gegenseite auf jeder Etage genau die entgegengesetzte Bewegung machen. Sonst kann es nie zu einem Gleichgewicht kommen.

Keine Kinder können das sehr gut, machen es instinktiv richtig. Alte Leute sind unbeweglich, knicken in jeder Etage ein, beugen sich damit insgesamt nach vorne und brauchen dann eventuell einen Stock, um nicht umzufallen.

Die Folge davon: alle Gelenke werden bei jeder Bewegung falsch belastet, alle Muskeln und Sehnen sind sowohl auf der einen Seite verkürzt und auf der anderen Seite konsequenterweise überdehnt und verlängert. Nichts mehr ist im Gleichgewicht. Der Körper schickt eine Warnung aus. «Bis hierher und nicht weiter, sonst zerbricht das ganze System. Dein Überleben ist in Gefahr.» Diese Warnung nennen wir Schmerz. Er ist wohl gemeint und wir sollten ihm dankbar sein, weil er uns schützt. Allein Schmerzen zu behandeln ist also genauso sinnvoll wie an einer Kreuzung das Stoppschild zu entfernen.

Es gilt, die Auslöser zu erkennen und hier in unserem Fall die Haltung und die Bewegung zu verändern. Um die Heilung müssen wir uns nicht weiter kümmern, die geschieht ganz von allein, selbstverständlich und kostenfrei.

Ein Teil dieser Übungen sollten wir draußen in der freien Natur zu machen unter den normalen Bedingungen des Gehens und der unterschiedlichen körperlichen Belastung, zum Beispiel beim Berg auf- oder Berg abgehen. Viel lehrreicher ist diese Übung im Team und macht auch mehr Spaß. An den eigenen Videoaufnahmen von hinten wirst du am besten erkennen, wo deine Schwachpunkte sich befinden.
Wie das funktioniert, und worauf man achten muss, ist ausführlich auf 27 Seiten beschrieben, mit allen Erklärungen im dritten Teil der Buch-Serie: «Du und dein Schmerz (Balance von Body und Mind)»